Schloss Peles in Sinaia

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anonym, Peleş Castle flickr, CC BY-SA 2.0

Eingebettet in die malerische Kulisse der Südkarpaten liegt Schloss Peles oberhalb des Städtchens Sinaia. Es ist ein Schloss der besonderen Art und hat weit mehr zu bieten als eine hübsche Architektur. Das facettenreiche Bauwerk verbindet mittelalterlichen Charme mit der Eleganz der Renaissance. Im Inneren verbirgt sich in eine atemberaubende Ausstattung mit kunsthistorischen Schätzen aus aller Welt.

Die Geschichte des Schlosses

Als der Fürst und spätere König Carol I. von Rumänien kurz nach seiner Amtseinführung 1866 das Land bereiste, bezauberte ihn die Landschaft des Bucegi-Gebirges. Die bewaldeten Berge erinnerten ihn an seiner Heimatstadt Sigmaringen am Rande der Schwäbischen Alb. In dieser herrlichen Natur beschloss er, eine Sommerresidenz zu errichten und gab diese 1873 in Auftrag.

Gleich mehrere Architekten waren an dem Bau beteiligt, insbesondere Johannes Schultz und im späteren Verlauf Karel Liman. Die offizielle Einweihungsfeier fand 1883 statt, komplett fertiggestellt wurde das Schloss jedoch erst im Mai 1914.

Schloss Peles – Attraktionen und Besonderheiten

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Pudelek (Marcin Szala), Peleş – gardens, CC BY-SA 3.0

Betörende Architektur mit moderner Raffinesse

Der beeindruckende Palast mit mehr als 160 Räumen und 30 Badezimmern wurde im Stile deutscher und italienischer Neorenaissance erbaut. Die Außenfassade ist eine Mischung aus dunklem Fachwerk und hellem Putz. Sie ist reich verziert mit Ornamenten, Friesen und Schnitzereien. Im Innenhof befinden sich zusätzlich großflächige Wandbilder.

Schloss Peles ist nicht nur optisch eine Attraktion: Zu seiner Zeit galt es als das modernste Schloss Europas. Es war vollständig elektrifiziert, besaß eine Zentralheizung, ein raffiniertes Lüftungssystem, fließendes Warmwasser, elektrische Aufzüge und sogar eine zentrale Staubsaugeranlage.

Das Inventar – eine historische Weltreise

König Carol I. war ein begeisterter Sammler mit vielfältigen Interessen: Eine besonders große Leidenschaft hegte er für Waffen. Das Schloss beherbergt eine riesige Waffensammlung unter anderem mit orientalischen Zeremoniensäbeln, Parade-Rüstungen und seltenen Artefakten wie ein altdeutsches Richtschwert mit Gravur.

Die Räume des Schlosses sind alle in unterschiedlichen Stilen dekoriert und reichhaltig mit Liebe zum Detail ausgestattet. Es sind nahezu alle Stilrichtungen vertreten: von florentinisch bis orientalisch, von elisabethanisch bis maurisch. Den Mittelpunkt der Residenz bildet die 16 Meter hohe Ehrenhalle, die mit prächtigen Schnitzereien aus Walnussholz verziert ist und eine bewegliche Buntglasdecke als Überraschung parat hält.

Das Schloss enthält viele Besonderheiten, darunter eine Bibliothek mit alten Manuskripten, ein Theater- und ein Konzertsaal und eine Orgel, die Klaviaturen in zwei verschiedenen Räumen besitzt.

Ausflug planen: Anfahrt, Kosten, Tipps

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Cristian Bortes from Cluj-Napoca, Romania, Peles Castle statue 5, CC BY 2.0

Der beste Weg zum Schloss

Schloss Peles liegt etwa 50 Kilometer von Brasov und 125 Kilometer von Bukarest entfernt. In beiden Städten gibt es die Möglichkeit, geführte Bustouren zu buchen. Wer privat anreisen möchte, kann dies mit dem Zug oder Auto machen. Vom Bahnhof Sinaia dauert die Strecke zu Fuß hinauf zum Schloss etwa 30 Minuten.

Bei der Anreise mit dem Auto ist zu beachten, dass direkt am Schloss kein Parkplatz vorhanden ist. Es gibt in der Umgebung mehrere Möglichkeiten zu parken, unter anderem an nahe gelegenen Hotels und Restaurants. Doch an gut besuchten Tagen kann die Parkplatzsuche zur Herausforderung werden.

Was kostet der Eintritt?

Die Eintrittspreise sind gestaffelt:

  • Die Besichtigung des Erdgeschosses kostet für Erwachsene 50 Leu (etwa 10 Euro).
  • Die Tour I mit Erdgeschoß und ersten Stockwerk kostet 100 Leu.
  • Die Tour II mit Erdgeschoß, ersten und zweiten Stockwerk kostet 150 Leu

Für Senioren, Kinder, Studenten und Inhaber einer Eurocard26 gibt es Vergünstigungen. Wer professionelle Fotos oder Filme machen möchte, muss zusätzliche Gebühren bezahlen, die zwischen 1000–3000 Leu pro Stunde liegen.

Für den Privatgebrauch ist Fotografieren ohne Blitzlicht erlaubt, die Aufnahmen dürfen jedoch nicht veröffentlicht werden.

Tipps rund um den Besuch

  • Die Öffnungszeiten variieren je nach Sommer- und Winterhalbjahr. Auch an Feiertagen oder bei besonderen Veranstaltungen können die Zeiten verändert sein. Es empfiehlt sich daher unbedingt, vor dem Besuch auf der offiziellen Webseite des Schlosses vorbeizuschauen.
  • Schloss Peles gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Rumäniens und ist daher oft überlaufen. Vor allen in den Sommermonaten und zu Ferienzeiten gibt es sehr lange Warteschlangen. Für den Besuch sollte entsprechend viel Zeit eingeplant werden.
  • Nur wenige hundert Meter vom Schloss Peles entfernt liegt das Schloss Pelisor. Es ist der kleine Bruder der großen Sommerresidenz und es lohnt sich, es gleich mit zu besichtigen.

Fazit: Ist Schloss Peles die Reise wert?

Wer Rumänien besucht, sollte Schloss Peles unbedingt in seine Reiseplanung einbeziehen. Es gilt zu Recht als eines der schönsten Schlösser Europas.

Nicht nur Kunst- und Geschichtsliebhaber kommen hier auf ihre Kosten: Die enorme Vielzahl an sehenswerten Objekten bietet ein unvergessliches Erlebnis für jeden Geschmack.

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