Schloss Bran, das Graf Dracula-Schloss

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Ryanjoejohnmccleary, Bran Castle in The Summer, CC BY-SA 4.0

Bran, das sagenumwobene Dracula-Schloss

Zahlreiche Mythen ranken sich um das Schloss in Transsilvanien, im Herzen Rumäniens. Bekannt geworden durch Bram Stokers Roman „Dracula“ zieht dieser mystische Ort seit jeher Menschen in seinen Bann.
Gehen Sie mit uns auf Entdeckungsreise und tauchen Sie in die Welt der geheimnisvollen Burg ein.

Die Geschichte hinter dem Mythos

Das Schloss befindet sich in ca. 30 Kilometer Entfernung von Brasov und wurde im Jahr 1377 errichtet. Die Burganlage hat zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen erlebt und wurde 1436 erstmalig von der türkischen Armee belagert, danach erfolgte 1529 ein Angriff der Walachen.

Die dritte Belagerung geschah 1789 erneut durch ein türkisches Heer. Das Schloss hielt all seinen Feinden stand. Erst 1916 wurde es durch rumänische Soldaten eingenommen. Seit dem Zweiten Weltkrieg gilt das Schloss als touristische Attraktion, dessen Faszination bis heute ungebrochen anhält.

Der ursprüngliche Name der Festung war „Törzburg“. Eine Schenkung an die rumänische Königin Maria führte zu einer Verwandlung der militärischen Festung in ein Märchenschloss. Im Jahr 2006 fiel das Gebäude wieder in den Besitz der Habsburger und wurde zunehmend zur touristischen Hochburg gestaltet.

Wie wurde das Schloss Bran zum Schloss des Grafen „Dracula“?

Castle Bran
Ihorpa, Castle Bran, Brashov, Romania (34 ), CC BY-SA 3.0

Im Jahr 1897 wurde in Bram Stokers Roman „Dracula“ ein Gebäude erwähnt, welches in Lage und Optik dem Schloss Bran entspricht. Das geschichtliche Vorbild für den Grafen Dracula, Vlad Tepes, Fürst der Walachei, hat sich sehr wahrscheinlich niemals in dem Gebäude aufgehalten. Die Legende ist dennoch nach wie vor lebendig.

Willkommen auf Schloss Bran

Vor dem Schloss Bran wartet ein Touristenmarkt mit Vampir-Artikeln, allesamt made in China, und deftigem Essen auf.

Beim Eintreten in die Parkanlage, die den Kalksteinfelsen, auf welchem das Schloss ruht, umsäumt, offenbart sich eine andere Welt. Ein Forellenteich sowie ein Teehaus, gesäumt von Bäumen, verströmen eine wohltuende Ruhe und märchenartige Atmosphäre.

Die Rampe auf dem Weg zum Schloss wird von Plakaten mit bissigen Vampiren, Werwölfen und aufgespießten Menschen, der bevorzugten Foltermethode von Vlad Tepes, gesäumt. Unmittelbar vor dem Eingang befindet sich ein Steinkreuz, das ein moldauischer Woiwode einst für einen Märtyrer errichten ließ.

Atmosphärische Wohnräume im Schlossinneren

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Ihorpa, Castle Bran, Brashov, Romania (33), CC BY-SA 3.0

Porträts transsylvanischer Herrscher und Persönlichkeiten, inklusive eines Abbildes von Vlad Tepes, begleiten den/die Besucher*innen durch den Korridor.

Nach dem Flur gelangt man in das gotische Zimmer, wo sich ehemals die Festungskapelle befand.
Das Mobiliar verleiht durch sein schwarzes Holz den Räumen eine düstere Atmosphäre. Grundsätzlich ist das Schloss gemütlich eingerichtet.

Wer auf der Suche nach Mystischem ist, wird durchaus fündig. Im Rahmen von Renovierungsarbeiten kam einst eine Geheimtreppe zum Vorschein. Dahinter verbirgt sich heute eine Bibliothek.

Jenseits des Dracula-Mythos gibt es eine andere Legende

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Ihorpa, Castle Bran, Brashov, Romania (1), CC BY-SA 3.0

Prinzessin Ileana hatte im Alter von sieben Jahren eine prägende Engelserscheinung. Seither zieren Glocken, welche beim Läuten einem Engel Flügel verleihen, die Loggia …

Die Arkaden der Loggia geben den Blick auf die verschnörkelten Kamine, die geschwungenen Türme und Dächer sowie auf den Innenhof des Schlosses frei. Neben den royalen Gemächern sind auch themenbezogene Ausstellungsräume zu bestaunen. Ein Ausstellungsraum hat Bram Stokers Dracula-Romane zum Thema.

Wer sich Zeit lässt und von der Masse an Touristen absetzt, hat durchaus die Chance, die ruhige Atmosphäre menschenleerer Räume auf sich wirken zu lassen.

Das Erlebnis „Schloss Bran“ im Überlick:

  • Entstehung: 13. Jahrhundert
  • Lage: 770 Meter
  • Eintrittspreis: 8,50 € / Erwachsene Person
  • Fotografieren: Gestattet
  • Optimale Reisezeit: April bis September

Die Anreise nach Brasov & zum Schloss Bran

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Atia, Bran gallery, CC BY-SA 3.0

Das Schloss ist sehr abgelegen. Daher ist es empfehlenswert die Reise von Bukarest aus in das Dorf Brasov mit dem Zug anzutreten. Dies dauert ca. 3 Stunden, wobei der Fahrpreis unter 10,00 € pro Person liegt.
Die Fahrt nach Bran kann sehr ermüdend sein, daher ist es ratsam, eine Übernachtung in Brasov einzuplanen.

Von Brasov aus gibt es zwei Möglichkeiten zum Schloss zu gelangen:

  • Per Bus: Das Ticket kostet max. 5,00 € und die Bushaltestelle ist in Bahnhofsnähe
  • Per Taxi: Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten und kostet ca. 12,00 €. Über den Preis lässt sich auch im Vorfeld verhandeln.

Von der Anreise mit dem Auto zum Schloss ist dringend abzuraten, da die Strecke sehr unfallträchtig ist!

Fazit

Wer vorher Bram Stokers “Dracula” gelesen oder den gleichnamigen Film gesehen hat, kann voll und ganz in dieser Welt schwelgen. Jenseits der Touristenströme ist es möglich, die Festung in Ruhe zu genießen und die historische Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.

Fun Fact:

Das Schloss steht seit 2014 wieder zum Verkauf.

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