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Die zu Deutsch auch Eisenmarkt genannte Burg prägt durch ihre imposante Bauweise bis heute das Erscheinungsbild des transsilvanischen Siebenbürgens.
Auf einem hohen Kalkfels gelegen ragt sie über der Stadt Hunedoara hervor. Neben der eindrucksvollen Bauweise gibt es auch geschichtliche Highlights, die nie in Vergessenheit geraten werden – so wurde die Burg dazumal von Vlad Tepes, bekannt und oft gleichgesetzt mit „Dracula“, besucht.
Historisches
Eine Reise quer durch die Zeitalter
Im Spätmittelalter, um 1440, begann der Umbau der am Fels vorhandenen Wehranlage zur Burg. Bis diese zum heutig bestehenden Bauwerk heranwuchs, dauerte es mitsamt mehrmaliger Besitzwechsel Jahrhunderte. Unter anderem sind die beiden überwiegend dominierenden Baustile Gotik (zu Beginn) und Renaissance (ab dem 16. Jahrhundert) darauf zurückzuführen. Das Gesamtbild wird geprägt von hohen Türmen, wuchtigen Fenstern und Steinbalkonen mit aufwendigen Schnitzereien.
Lokation
Ein ca. 7000qm großer Fels als Podest
Gebaut auf einem Fels, umgeben vom Fluss Zlasti und einem klassischen Festungsgraben, ist die Burg Hunedoara über eine Brücke zu erreichen. Die Holzbrücke ist auf Steinsäulen aufgebaut und schließt mit einer Zugbrücke zur Versperrung ab.
Räumlichkeiten im gigantischen Ausmaß
Die Bereiche im Erdgeschoss sind heute großteils für Besucher frei zugänglich. Zu besichtigen sind dort neben dem Rittersaal und der Kapelle auch das Burggefängnis.
Das Gemach lässt sich in drei Hauptbereiche eingliedern:
- Der Rittersaal – genutzt für Feierlichkeiten und Versammlungen
- Die Diäthalle – zum Abhalten sämtlicher Zeremonien
- Die Wendeltreppe – durch die gigantische Bauweise durchaus mehr als nur die Auf- und Abstiegsmöglichkeit
Die Legende vom Brunnen
Im Burghof befindet sich ein knapp 30 Meter tiefer Brunnen. Gegraben von türkischen Gefangenen, wurde diesen „Freiheit nach Fertigstellung“ versprochen.
Nach etwa 15 Jahren hatten die Gefangenen bis zum Grundwasser gegraben und somit die Errichtung abgeschlossen, das Versprechen jedoch wurde nicht gehalten. Die Legende besagt, dass die Aufschrift an einer der naheliegenden Wände mit „Ihr habt vielleicht Wasser, aber keine Gefühle“ übersetzt werden kann.
Heutige Nutzung
Gegenwärtig wird die ganzjährig öffentlich zugängliche Burg Hunedoara für verschiedene Verwendungszwecke genutzt. Zeitweise finden Feierlichkeiten wie Feste und Veranstaltungen im mittelalterlichen Stil statt.
Seit 1974 erstreckt sich über das 2. Obergeschoss ein Museum, welches mit Audioguides in mehreren Sprachen besichtigt werden kann. Die ausgestellten Stücke erstrecken sich rund um die dakische und römische Geschichte: von mittelalterlicher Archäologie über Völkerkunde bis hin zu Kunst und Bücher.
Für kleine Stärkungen ist durch einen Imbiss gesorgt.
Hotspot für Filmemacher
Die Location ist in einigen nationalen Dreharbeiten genauso wie in internationalen Filmen vertreten – so bot sie beispielsweise Schauplatz in „The Nun“. Ebenso wurden dort auch bereits Musikvideos gedreht, darunter zu Kelly Clarksons „Don‘t waste your time“.
Anfahrt
Die Anreise zur Burg Eisenmarkt erfolgt über die Straßen der gleichnamigen Stadt. Einst eines der größten Industriegebiete Rumäniens, unterliegt die Gegend heute mitsamt ihren Fabriken dem Zerfall.
Durch die Lage am Stadtrand ist eine Anfahrt mit dem Auto unkompliziert möglich – es sind ausreichend Parkplätze vorhanden.
Kosten
Der Parkplatz direkt am Gelände ist kostenpflichtig, alternative kostenlose Stellplätze befindet sich im näheren Umkreis und sind nur einen kurzen Fußweg entfernt. Am Gelände herrscht eine eingeschränkte Fotoerlaubnis– gegen eine Gebühr ist es gestattet, mit Kameras Bilder aufzunehmen.
Die aktuellen Preise für einen Museumsbesuch können auf der offiziellen Website der Burg eingesehen werden. Für Schüler, Studenten und Pensionisten gilt ein ermäßigter Eintrittspreis.
Fazit
Ein ausdrucksstarker Bau, gepaart mit einer Menge Geschichte und einer weitläufigen Aussicht: Die Burg Hunedoara hat für jeden Geschmack etwas zu bieten und zählt zu Recht zu den top Sehenswürdigkeiten des Landes. Selbst durch die Anreise werden bereits unvergessliche Einblicke geboten. Die Besichtigung gilt definitiv als eines der Highlights in Rumänien!