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Sibiu, im deutschen Sprachgebrauch auch Hermannstadt genannt, ist eine lebendige stadt im Herzen Siebenbürgens. Die Altstadt liegt am Fluss Cibin, am Fuß der Karpaten, und verknüpft mittelalterliche Geschichte mit pulsierender Kultur.
In dieser kurzen Einführung nehme ich Sie mit durch Gassen und Plätze, wo farbige Fassaden und alte Mauern Geschichten flüstern. Als Europäische Kulturhauptstadt 2007 bewahrt Sibiu ein reiches Erbe: Rathäuser, Brücken und Museen, die Neugier wecken.
Die folgende Auswahl zeigt die sieben schönsten sehenswürdigkeiten, die sich gut zu Fuß entdecken lassen. Sie bekommen klare, praktische Hinweise zur Lage, Stimmung und historischen Bedeutung.
Ob Sie ein erstes Bild suchen oder einen Wochenendplan erstellen: diese top7-Sibiu sind Ihr roter Faden für „was tun in Sibiu“ und für den Wunsch, die Stadt mit allen Sinnen zu erleben.
Sibiu heute: Kulturhauptstadt-Flair zwischen Karpaten und Altstadtgassen
Zwischen Karpatenblick und gepflasterten Gassen zeigt sich Sibiu heute als lebendiges Kulturzentrum. Seit der Ernennung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2007 glänzt die Altstadt nach umfangreicher Revitalisierung. Sanierte Fassaden, offene Innenhöfe und neue Kulturorte prägen das Stadtbild.
Hermannstadt im Herzen Siebenbürgens: Geschichte, Glanz, Gegenwart
Die Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Deutsche Siedler gaben der Stadt ihren historischen name, der bis heute sichtbar ist. Die orthodoxe kathedrale der Dreifaltigkeit aus dem frühen 20. Jahrhundert setzt sakrale Akzente mit goldenen Fresken und mächtigen Kuppeln.
Warum Sibiu sich ideal für Städtetouristen und Kulturentdecker eignet
Festivals wie das Internationale Theaterfestival und das Sibiu Jazz Festival verwandeln Plätze in Bühnen. Die Altstadt ist kompakt und fußläufig; Tourist-Info und Piața Mare sind zentrale Ausgangspunkte.
Strada Nicolae Bălcescu lädt zum Flanieren ein. Die regionale küche trifft auf kreative Gastronomie – ideale Pausen zwischen Museen, Kirchen und Aussichtspunkten.
- Kurze Wege zu sehenswürdigkeiten
- Klare Planungshilfe durch Tourist-Info und City-App
- Perfekt für ein Wochenende voller Kultur
Die Ausflugsziele, die Ihren Aufenthalt unvergesslich machen
Wer Sibiu an einem Tag erleben will, findet hier sieben kompakte Etappen voller Geschichte und Stimmung.
Die Auswahl führt Sie von den zentralen plätzen zum Rathausturm, über die Lügenbrücke bis zur gotischen Kirche und zum Brukenthal-Museum. Für das ASTRA-Freilichtmuseum sollten Sie mehr Zeit und Transport einplanen.
Diese Reihenfolge hilft beim Planen: Start am Großen Ring, weiter zum Kleinen Ring, Turmbesteigung, kurze Erkundung der Passagen und dann Kultur im Palais. So kombinieren Sie Aussicht, Architektur und Museen effizient.
Zwischen den Stationen entdecken Sie Spuren der Stadtbefestigung und die berühmten „Augen“ auf den Dächern. Die Tour ist ideal für Kulturentdecker, die an einem kompakten Tag viel sehen möchten.
- Großer Ring & Kleiner Ring
- Ratsturm (Aussicht)
- Lügenbrücke & Passagen
- Huet-Platz mit Evangelischer Kirche
- Brukenthal-Museum
- Reste der Stadtmauern und Dachgauben
- ASTRA Freilichtmuseum (Außen area)
| Spot | Lage | Atmosphäre | Zeitaufwand | 
|---|---|---|---|
| Großer Ring | Zentrum | Lebhaft, historisch | 30–45 Min. | 
| Kleiner Ring | Direkt nebenan | Intim, fotogen | 20–30 Min. | 
| Ratsturm | Bühne am Platz | Panorama, Aussicht | 30–40 Min. | 
| Lügenbrücke | Zwischen Ober-/Unterstadt | Legendenreich, charmant | 15–25 Min. | 
| Brukenthal-Museum | Am Großen Ring | Kunsthistorisch, ruhig | 1–2 Stunden | 
| Huet-Platz & Kirche | Oberstadt | Gotisch, spirituell | 30–60 Min. | 
| ASTRA Freilichtmuseum | Dumbrava-Park (Außengebiet) | Rural, weitläufig | Halb- bis Ganztag | 
Großer Ring und Kleiner Ring: Sibius Plätze, die Geschichten erzählen
Der Große und der Kleine Ring bilden das pulsierende Zentrum, in dem Sibius Geschichte sichtbar wird.
Piața Mare: Herz der Stadt, Brukenthal-Palais und kulturelle Bühne
Die Piața Mare liegt mitten in der Altstadt und ist Sammelpunkt für Märkte, Festivals und das berühmte Weihnachtsdorf mit Eisbahn.
Hier stehen das Brukenthal-Palais, das Rathaus und die katholische Stadtpfarrkirche dicht beieinander. Das macht die piața mare zur Pflichtstation für Besucher der stadt und der wichtigsten sehenswürdigkeiten.
Piața Mică: Renaissance-Fassaden, Cafés und die Gassen zur Unterstadt
Ein schmaler Durchgang verbindet den Großen Ring mit der Piața Mică. Dort reihen sich Renaissancehäuser und gemütliche Cafés.
Die Atmosphäre ist intimer. Kleine Läden und Arkaden laden zu Pausen ein. Von hier führen Treppen in die Unterstadt.
Ratsturm/Aussicht: Sightseeing Sibiu mit Weitblick über Dächer und Karpaten
Der Ratsturm steht zwischen den Plätzen. Er wurde im 18. Jahrhundert gebaut und diente als Stadttor, Speicher und Brandwachtturm.
Ein kurzer Aufstieg kostet wenig Eintritt und belohnt mit klarer aussicht über die roten Dächer bis zu den Karpaten. Tipp: Foto- und Kaffeepause auf dem Ring einplanen.
- Komfortabel zu Fuß erreichbar
- Ideal für Fotostopps und Festivals
- Gute Ausgangspunkte zu weiteren sehenswerten Zielen
Lügenbrücke und Passagen: Wo Legenden die Altstadt Sibiu verbinden
Mitten in Sibius Altstadt verbindet eine filigrane Brücke Geschichte, Mythos und Fotomotive.
Die Lügenbrücke: Gusseiserne Ikone und Sagen der Stadt
Die Lügenbrücke wurde 1859 aus Gusseisen gebaut und zählt zu den ersten ihrer Art in Rumänien. Sie steht pfeilerlos über einen kleinen Graben und wirkt zierlich und robust zugleich.
Der heute gebräuchliche name entstand durch ein Missverständnis aus dem Wort „Liegebrücke“. Schnell webte die Bevölkerung eine Legende: Wer hier lügt, soll das Geländer spüren — ein leichtes Beben, so heißt es.
Treppen- und Goldschmied-Passage: Wege zwischen Ober- und Unterstadt
Nur wenige Schritte von der Brücke öffnen sich enge Passagen. Die Treppen-Passage fällt zur Evangelischen Kirche und zum Unteren Markt ab. Die Goldschmied-Passage liegt hinter dem Kleinen Ring.
Beide Durchgänge verbinden Ober- und Unterstadt und sind beliebte Fotospots. Abends, zur blauen Stunde, leuchten Geländer und Fassaden besonders stimmungsvoll.
- Filigranes Gusseisen, historisches Baujahr 1859
- Der populäre Mythos vom bebenden Geländer
- Treppen- und Goldschmied-Passage als verbindende Wege durch die stadt
Evangelische Stadtpfarrkirche und Huet-Platz: Gotik, Orgelklang und Panorama
Der Huet-Platz öffnet sich wie ein stiller Rahmen zur gotischen Silhouette der Stadt. Farbig erhaltene Häuser und Kopfstein schaffen eine fotogene Kulisse rund um die Kirche.
Huet-Platz: Historische Kulisse für Architekturspaziergänge
Der Platz wirkt ruhig und detailreich. Von allen Seiten verändern sich Proportionen und Perspektiven. Stimmen, leichte Windzüge und das Pflaster tragen Geschichte.
Turmaufstieg: Die wohl beste Aussicht über Hermannstadt
Die Evangelische Stadtpfarrkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ihr turm misst 73,34 m.
Der Aufstieg ist anstrengend, aber die aussicht lohnt sich. Man sieht Dächer, Plätze und die Karpaten weit am Horizont. Kombinieren Sie den Aufstieg mit dem Ratsturm für einen Vergleich der Perspektiven.
Innenraum & Orgel: Schlichte Schönheit mit großer Klangfülle
Im Inneren dominieren gotische Linien und zurückhaltende Dekore. Hohe Fenster lassen klares Licht in das Kirchenschiff fallen.
Die Orgel mit 6002 Pfeifen erfüllt den Raum und zählt zu den größten Instrumenten in Südosteuropa. Für Musikliebhaber ist ein Besuch hier ein besonderer Höhepunkt unter den sehenswürdigkeiten der Stadt.
- Fotospot: Huet-Platz rund um die Kirche
- Anspruchsvoll: Turmaufstieg (festes Schuhwerk empfohlen)
- Hörenswert: Orgelkonzerte und Gottesdienste prüfen
Brukenthal-Museum: Meisterwerke im Palais am Großen Ring
Im eleganten Brukenthal-Palais an der Piața Mare 4–5 präsentiert das Museum eine der bedeutendsten Sammlungen Siebenbürgens. Die Räume atmen Barock: helle Decken, altes Parkett und gewichtige Gemälde.
Die Sammlung konzentriert sich auf Malerei des 15. bis 18. Jahrhunderts. Flämische, deutsche und österreichische Meister stehen neben rumänischen Werken. Viele Bilder stammen aus der Stiftung von Samuel von Brukenthal, dem früheren Gouverneur.
Seit der Öffnung des Palais wuchs die Sammlung durch Ankäufe und Schenkungen. Kuratorische Präsentationen verbinden Themenräume statt rein chronologischer Hängung. So erschließt sich die Kunst motivisch und sinnlich.
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Was Kunstliebhaber nicht verpassen sollten
Besuchen Sie die Hauptsäle am Vormittag, um Menschenmengen zu vermeiden. Achten Sie auf die Wechsel- und Sonderausstellungen, die Alt und Neu verknüpfen.
| Bereich | Epochen | Highlights | Besuchs-Tipp | 
|---|---|---|---|
| Galeriesäle | 15.–18. Jh. | Flämische Gemälde, Porträts | Vormittags ruhig besichtigen | 
| Historisches Palais | Barock | Deckenfresken, Interieur | Auf Details achten (Parkett, Stuck) | 
| Wechselausstellungen | Gegenwart & Bezug | Kuratierte Dialoge mit Sammlung | Zeit für Sonderausstellung einplanen | 
Das Brukenthal-Museum ist ein Muss unter den sehenswürdigkeiten für Kunstinteressierte in Sibiu. Kombinieren Sie den Besuch mit einem Spaziergang über die Piața Mare.
ASTRA Freilichtmuseum und Dumbrava-Waldpark: Kultur unter freiem Himmel
Das ASTRA-Freilichtmuseum öffnet Türen zu ländlichen Handwerken und Alltagsgeschichten unter freiem Himmel. Auf dem 96 Hektar großen Gelände stehen original abgebaute Gehöfte, Werkstätten, Kirchen und Wirtshäuser aus verschiedenen Regionen Rumäniens.
ASTRA erleben: Dörfer, Werkstätten und rumänisches Alltagsleben
Windmühlen drehen sich im Licht, Holz riecht nach Arbeit, und Herdstellen vermitteln den Rhythmus früherer Tage. Zwischen Dorfkirchen und Werkstätten öffnen sich weite Blickachsen über Wiesen und Wasser.
Wer regionale Traditionen verstehen will, findet hier originale Bauten mit vielen Details. Das Gelände wirkt wie ein begehbares Archiv und gehört zu den wichtigen sehenswürdigkeiten rund um Sibiu.
Dumbrava-Park: Naturspaziergänge am Stadtrand
Der Dumbrava-Park umrahmt das Museum mit schattigen Wegen, Seen und ruhigen Pfaden. Nach dem Museumsrundgang bieten die Naturwege Gelegenheit zum Ausruhen und Beobachten.
Praktische Hinweise: Anreise, Zeitplanung und Wege vor Ort
Lage: Strada Pădurea Dumbrava 16. Die Anreise aus der stadt gelingt bequem mit dem Bus oder per Fahrrad.
Wegen der Weitläufigkeit planen Sie am besten einen vollen tag ein. Vor Ort helfen klare Wege und Karten bei der Orientierung; Bänke und Uferwege laden zu Pausen ein.
| Faktor | Empfehlung | Zeit | 
|---|---|---|
| Anreise | Bus oder Fahrrad | 30–45 Min. aus Zentrum | 
| Gelände | Weitläufig, klar markiert | Halber bis ganzer Tag | 
| Beste Zeit | Früh am Morgen | Sanftes Licht, weniger Gruppen | 
Stadtmauern und „Augen der Stadt“: Mittelalterliche Spuren und Details zum Verlieben
Die alten Mauern Sibius erzählen noch heute von Wachtgängen, Handel und längst vergangenen Belagerungen. Ein Spaziergang enthüllt Ziegelbänder, Basteien und die markanten Türme, die einst Schutz boten.
Befestigungen: Türme, Mauern und wehrhafte Geschichte
Früher standen 39 Türme; heute sind noch zehn erhalten. Diese Reste zählen zu den größten erhaltenen Stadtmauern Siebenbürgens und prägen das Bild der stadt.
An Bulevardul Corneliu Coposu und an einzelnen Mauerabschnitten sehen Sie Schießscharten, Stockwerke und Inschriften. Die Mauern sind stille Zeugen von Handel, Handwerk und zahlreichen Verteidigungsakten.
Dachgauben mit Blick: Die geheimnisvollen Augen Sibius
Heben Sie den Blick zu den Dächern: Die sogenannten „Augen der Stadt“ sind Lüftungsgauben in vielen Formen. Sie dienten der Belüftung von Dachböden und oft auch der Lagerung von Getreide.
Mal rund, mal trapezförmig oder langgezogen – die Gauben verleihen der Altstadt einen eigenen Charakter. Wer langsam geht, entdeckt Variationen und kleine Details, die auf Fotos besonders gut wirken.
- Fotostopp: Bastionen und Gauben bieten reizvolle Motive.
- Route: Bulevardul Corneliu Coposu bis Strada Nicolae Bălcescu verbindet Befestigung und Flanierwege.
- Tipp: Nehmen Sie sich Zeit – die besten sehenswürdigkeiten verstecken sich in Details.
Hermannstadt Tipps: Essen, Aktivitäten Sibiu und Anreise leicht gemacht
Gute Adressen, Mobilität und ein Naturausflug machen den Aufenthalt in Sibiu komplett.
Rumänische Küche probieren
Die rumänische küche ist deftig: Polenta (mămăligă), Eintöpfe und gegrilltes Fleisch dominieren. Solche gerichte sind ideale Belohnungen nach langen Spaziergängen.
Lokale Restaurants und Adressen
Rund um Piața Huet und den Kleinen Ring finden Sie verlässliche Adressen. Crama Sibiul Vechi serviert Klassiker im Gewölbe. Das Atrium Café wirkt gemütlich und hat zwei Standorte.
Für moderne Interpretationen besuchen Sie Plai; Pasaj bietet schönes Sitzen mit Blick auf den Rathausturm.
Unterwegs in der Stadt
Am besten erkunden Sie die Altstadt zu Fuß. Busse ergänzen das Netz; Tickets lassen sich direkt im Bus per Karte lösen.
Der Rathausturm lohnt für die Aussicht, beachten Sie aber enge Stiegen und mögliche Ausstellungen im Treppenhaus.
Abstecher in die Natur
Păltiniș ist ein schneller Naturausflug: gut markierte Wege und frische Bergluft. Busverbindungen (z. B. Linie 22) fahren nur selten—Fahrplan vorher prüfen.
| Aspekt | Empfehlung | Praktischer Tipp | 
|---|---|---|
| Anreise | Flug nach Sibiu (Direktverbindungen aus AT/DE) | Alternative: Nachtzug via Budapest oder Fernbus | 
| Mobilität | Zu Fuß + Innenstadtbusse | Tickets im Bus per Karte kaufen | 
| Gastronomie | Crama Sibiul Vechi, Atrium, Plai, Pasaj | Reservierung am Abend empfohlen | 
| Natur | Păltiniș (Wandern) | Buszeiten prüfen, Ganztagsplanung möglich | 
Schlussakkord: Mit offenen Augen durch Sibiu – und die Magie mitnehmen
Abends fällt in der Piața Mare ein warmes Licht auf Fassaden und Menschen, das die Stadt wie eine offene Bühne erscheinen lässt.
Zwischen Museumssälen, der Kathedrale und kleinen Restaurants entfaltet sich eine leise Würde. Orgelklang, knarrendes Parkett und Führungssätze ziehen den Besucher hinein.
Die Aussicht von Turmspitzen zeigt Ziegeldächer, Gaubenaugen und die Karpaten am Horizont. ASTRA und Dumbrava verbinden dann Kultur und Natur jenseits der Altstadtmauern.
Die hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten sind nur der Anfang. Planen Sie bewusst Zeit ein, gönnen Sie sich ein gutes Restaurant und nehmen Sie die Stimmung mit — als Einladung, wiederzukommen.
 

